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Finanzen

Die Kosten konnten im Rahmen dieser Machbarkeitsvorstudie nur sehr grob geschätzt werden. Es handelt sich somit nicht um einen Business Case, sondern um eine reine bottom-up Addition, ergänzt um eine Delta-Betrachtung zu Kosten herkömmlicher Solarparks. Die Schätzungen beziehen sich ferner auf Kosten nach Realisierung der beträchtlichen Skaleneffekte für Deutschland und nicht auf die anfänglichen Kosten für Pilotprojekte.

Bei einem Business-Case müsste der Mehrwert mit einberechnet werden, der sich dadurch ergibt, dass Energiebänder während der Stromerzeugung auf Verbraucher zulaufen bzw. an vielen Verbrauchern vorbeilaufen, wodurch sich ein Volatilitätsausgleich der Lastenprofile, die sie auf dem Weg bedienen, ergibt, und sich potentiell auch ein Volatilitätsausgleich in der Erzeugung durch regional unterschiedliche Witterungen ergeben kann.

Die Einnahmen daraus sowie die dadurch signifikant sinkenden Speicherkosten sind in der vorliegenden Kostenschätzung noch nicht berücksichtigt.

Hinzu kommt der Mehrwert durch die sich selbst amortisierende Verlegung von Hochstromkabeln, die nicht nur den eigenproduzierten Strom der Energiebänder weiterleiten, sondern auch entlang ihrer Strecken von dezentralen kleineren Dritterzeugern produzierten Strom einsammeln und zu Verbrauchern oder Speichern weiterleiten können – also ein volatiles Stromaufkommen abnehmen, für das die herkömmlichen Netze der etablierten Versorger nicht ausgelegt sind. 

Das Gleiche gilt für den Mehrwert, der durch die Mitverlegung von Glasfaserkabeln in den Hochstromkabel-Kanälen geschaffen wird: Wollte man ausschließlich für die Strom- und Glasfaserkabel Gräben entlang der Autobahn ziehen, stünden diesen Investitionen erst sehr mittel- und langfristig Einnahmen gegenüber. Durch die Einnahmen aus der Stromproduktion der Energiebänder über ihnen beginnt die Amortisation der Kabelinstallationskosten umgehend nach Fertigstellung der Verlegung.

Eine grobe Kostenabschätzung ergibt, dass die Energiebänder in den ersten 30 Jahren mit 36 Euro/MWh wettbewerbsfähige Preise haben können und in folgenden Investitionszyklen auf Jahrzehnte (oder auch über 100 Jahre und länger) mit nachhaltigen 13 Euro/MWh signifikant günstiger sind als die meisten anderen Formen der Energie-Erzeugung

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Die Mast-Infrastruktur ist die teuerste Komponente der Energiebänder in Deutschland, was jedoch eine sinnvolle Investition ist: Sie ersetzt schließlich auch die Verwendung von Landfläche, die ansonsten durch PV-Module bedeckt und mit einem negativen Albedoeffekt verdunkelt und erwärmt würde – eine Umweltbelastung, die ansonsten  „bezahlt“ werden müsste, bei den Energiebändern jedoch entfällt

In manchen Abschnitten kann die Mast-Infrastruktur auch intensiver genutzt werden: Es kann noch eine dritte Reihe mit PV-Modulen hinzugefügt werden, die Maste selbst können mit PV-Modulen beplankt werden oder aber die PV-Module werden 10 oder 20 Prozent größer gemacht. Eine derartige intensivere Beplankung würde die Kosten der Maste nur unwesentlich erhöhen, kann aber den Strom-Ertrag um 15% bis 20% steigern.

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Steigt die Erzeugung durch intensivere Nutzung der Masten-Konstruktionslandschaft von 201 TWh/a auf 235 TWh/a, dann kosten 1 MWh Strom durch Energiebänder nur noch 27 Euro/MWh in den ersten 30 Jahren und in folgenden Investitionszyklen sinkt der Preis auf 11 Euro/MWh

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Insbesondere auf lange Sicht sind Energiebänder interessant: Sobald ihr größter Kostenblock, die Maste, abgeschrieben sind, sind sie konkurrenzlos günstig – und zwar ohne Beeinträchtigung der Umwelt durch flächige Verdunkelung der Landesfläche Deutschlands und damit einhergehender klimatischer Erwärmung

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Die Ausstattung mit zusätzlichen Hochstromkabeln, um die Energiebänder zu einem leistungsstarken Energie-Internet zusammenwachsen zu lassen, sind kostenseitig marginal, da die Maste und PV ungleich größere Kostenblöcke darstellen

Legt man nicht nur rechts und links der Autobahn je ein Hochstromkabel, sondern noch ein drittes oder viertes 110KV-Kabel in die Kabelgräben, so steigen die Kosten pro MWh nur marginal von 31 auf 32 Cent in dem ersten betrachteten Investitionsraum von 30 Jahren, da der Kostenanteil der Hochstromkabel an den Gesamtkosten vergleichsweise verschwindend gering ist.

Die Energiebänder erwirtschaften die Kosten für die Energieinternet-Infrastruktur gleichsam mit.

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Theoretische Case-Study BASF und HC: Die Stromerzeugung durch Energiebänder kann in der Rhein-Neckar Region mit wettbewerbsfähigen Preisen erfolgen – die Kosten für Umwandlung in Wasserstoff ist schwer abschätzbar und daher in dieser Grobkalkulation nicht enthalten, zumal hier massive Skaleneffekte in den kommenden Jahren zu erwarten sind

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Die Kosten pro MWh sind für BASF und HC höher als im Bundesdurchschnitt, weil Autobahn- und Landstraßenabschnitte gewählt wurden, für die nicht die maximale Besetzung mit Masten und PV-Modulen (drei-zügig doppelbeplankt) angenommen wurde. Setzt man eine intensivere Nutzung der Maste an, z.B. mit drei PV-Modul-Reihen, dann sinken die Kosten auch hier auf unter 30 Euro pro MWh.