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Energiebänder für einen Vegetationsgürtel um Dubai

Dubai besitzt mit breiten Autostraßen und hoher Sonneneinstrahlung die besten Voraussetzungen dafür, mit Energiebändern große Mengen an Energie zu erzeugen: Über 5 TWh  pro Jahr können Energiebänder bei einem vollständigen Ausbau auf allen passenden Straßen potentiell  erzeugen.

Zudem haben die Vereinigten Arabischen Emirate eine jahrelang erprobte Expertise bei der Entsalzung von Meerwasser – ein Prozess, der vergleichsweise energie-intensiv ist und daher auch in den VAE immer stärker mit grüner Energie betrieben wird. Mit den 5 TWh/a können über 2,5 Milliarden Kubikmeter Meerwasser pro Jahr entwässert werden.

Da die VAE eine größere landwirtschaftliche Unabhängigkeit anstreben und auch bereits zahlreiche ökologische Landwirtschaftsbetriebe aufgebaut hat, ist es sinnvoll, mit einer eigens zu errichtenden Entsalzungsanlage die 2,5 Mrd m3 Wasser für die Begrünung von Flächen rund um Dubai zu nutzen: Rund 600 km2 Land könnten damit in landwirtschaftliche Vegetationsfläche umgewandelt werden.

Derzeit erfolgt der Großteil der Stromerzeugung in den Vereinigten Arabischen Emiraten noch mit fossilen Brennstoffen – aber das Land investiert massiv in erneuerbare Energien

Von den rund 140 TWh/a Strom entfallen ca. 54 TWh auf Dubai. Und dort ist der erklärte Wille des Scheichs Mohammad bin Rashid al Maktum, Dubai bis 2050 in ein globales Zentrum für saubere Energie zu verwandeln - im Rahmen der  „Dubai Clean Energy Strategy 2050“. Entsprechend rapide werden die Kapazitäten für erneuerbare Energie ausgebaut.

GlobalData

Highways in Dubai sind meist zehn- bis vierzehnspurig und bieten dadurch und aufgrund der hohen Sonneneinstrahlung optimale Voraussetzungen für Energiebänder

Stiftung Altes Neuland Frankfurt GNU

Über 400 Kilometer Fernstraße eigenen sich in Dubai für Energiebänder – damit kann Dubai über 5 TWh Strom pro Jahr erzeugen

Da die Energiebänder mit ihren dunklen photovoltaischen Flächen entlang von Autostraßen installiert werden, die ohnehin bereits dunkler sind als die Umgebung, ist auch nur ein vergleichsweise geringer negativer Albedo-Effekt zu erwarten.

Google Earth - Stiftung Altes Neuland Frankfurt

Über 400 Kilometer Fernstraße eigenen sich in Dubai für Energiebänder – mit den erzeugten 5 TWh/a kann Dubai über 2,5 Mrd Kubikmeter Wasser pro Jahr entsalzen

Dubai besitzt die Kompetenz für Entsalzung im großen Stil: Der Dschabal-Ali-Komplex ist die größte Entsalzungsanlage der Welt, die pro Jahr über 700 Millionen Kubikmeter Trinkwasser produziert.

Dabei sollte aufgrund des Klimas auf sparsame Unterflurbewässerung gesetzt werden

Das Prinzip der Unterflurbewässerung lässt sich durchaus auf zu begrünende oder landwirtschaftliche Fläche übertragen: Es muss lediglich eine wasserundurchlässige Schicht im Boden liegen, über der die wasserführende Schicht entstehen kann

Natürliche Oasen entstehen auf ähnliche Weise: Eine wasserundruchlässige Bodenschicht sorgt dafür, dass einströmendes Wasser aus einer Quelle, einem Fluss oder auch Grundwasser, das nur an bestimmten Stellen durch die Schicht dringt, sich sammeln kann und nicht gleich wieder wegversickert.  Schafft man solche Schichten (z.B. aus Ton) in ca. 2 bis 3 Metern Tiefe, so kann man das Erdreich darüber mit Wasser aus den Entsalzungsanlagen „tränken“, ohne dass es gleich wieder verschwindet. Das Wasser wird dabei nicht von oben auf das Erdreich geschüttet, sondern durch ein Rohrsystem (z.B. aus Tonrohren) unter der Oberfläche im Boden verteilt Die Pflanzen können von oben mit ihren Wurzeln aus diesem vollgesogenen Erdreich ihr Wasser herausziehen. Hierzu gibt es bereits Forschungskonzepte, die jedoch passende Testfelder benötigen – zum Beispiel in Wüstenbereichen rund um Dubai.

com Journal of King Saud University - sciencedirect.com
Oasis_in_Libya

Die grüne Vegetationsfläche kann als Forschungsareal, Naherholungsgebiet für die Bevölkerung und Touristen oder landwirtschaftliche Fläche dienen

Google Earth - Stiftung Altes Neuland Frankfurt

Die Bepflanzung eines solchen Grüngürtels um Dubai kann Gegenstand von Forschung und Entwicklung zur Wüstenbegrünung sein – ein schönes Vorbild ist die Tarim-Wüstenstraße

Die Tarim-Wüstenstraße ist zum Schutz gegen Sandverwehungen in 2003 mit 20 Mio Pflanzen bepflanzt worden. Dort ist im Turpan-Becken auch der größte botanische Garten für asisatische Wüsten-Flora enstanden: mit 700 verschiedenen Wüstenpflanzen, 50 davon sind gefährdete Arten. Einen solchen ökologischen, grünen Forschungsgürtel könnte auch das Dubai Desert Conservation Reserve Center um Dubai herum anlegen.

chinadaily.com.cn
Haloxylon ammodendron - Wikimedia
Calligonum_rubicundum
wikipedia echinops sphaerocephalus
Apocynum androsaemifolium - Wikimedia
Patrick Dockens - flickr.com

Die Emirate haben Expertise in biologischem Anbau und auch darin, die Landwirtschaft zu einem Erlebnis für die Bevölkerung und Touristen zu machen

Industrielle Landwirtschaft könnte ein Ziel des groß angelegten Wasserprojektes sein. Allerdings würden ökologische Farmen, die hochwertige Produkte erzeugen, oder ein schöner Landschaftsgürtel um Dubai herum einen hohen Erlebniswert für die Bevölkerung und vor allem für die Touristen schaffen - eine attraktive Zukunftsoption in Anbetracht der Tatsache, dass Tourismus bereits über 10% des Bruttosozialproduktes ausmacht - Tendenz steigend.

Außerdem ist ökologische Landwirtschaft nichts neues für Dubai: Über 100 Farmen in den Emiraten produzieren bereits Bio-Produkte.

Stefan Lindeque - gulfnews.com
Emirates-Bio-Farm-Cover

Fazit: Dubai kann seine Fernstraßen-Infrastruktur und seine Expertise in Meerwasser-Entsalzung nutzen, um mithilfe der Energiebänder eine großen Teil seiner Landesfläche zu begrünen und für die landwirtschaftliche Eigenversorgung nutzbar zu machen

Dubai Department of Tourism - brand-gid.om